... oder einfach mitten durch, wenn es keine gibt. So in etwa erging es uns bei unserer letzten längeren Wanderung zum Hochtorsee. Ausgangspunkt war wieder der Talschluss, wo am Tag zuvor schon unsere Wanderung endete. Nur diesmal etwa 1000m nach oben. Kurz nach dem Start kamen wir an einem Hund vorbei, der scheinbar eine Schafherde bewachte. Aber er fand das wohl zu langweilig und beschloss uns für die nächsten Kilometer zu folgen.
Nur zwei Serpentinen später kamen wir zu einem Viehgatter wo direkt dahinter eine ganze Kuhherde stand. Hund war da leider etwas kontraproduktiv und hat eine Kuh mit Kalb angekläfft, die dadurch ganz schön pissed war. Das war uns etwas heikel also hoch die nächste Wiese, über den Stacheldraht und in großem Bogen zurück auf den Weg. Da standen dann noch 3 weitere Kühe nebeneinander aufgereiht und haben den Weg blockiert Diesmal konnte unser Kuhflüsterer (Jan) nicht weiterhefen, also wieder die Wiese hoch und weiter zum Weg. Inszwischen hatte sich Hund auch wieder zu uns gesellt und erkundete die Umgebung vor uns.
Das blieb auch eine ganze Weile so, bis uns ein paar Wanderer mit eigenem Hund entgegenkamen und Hund beschloss lieber mit seinem Artgenossen weiterzuziehen. Für uns ging es weiter hoch, höher und dann noch höher bis zur ersten Weggabelung. Bisher waren wir über einen leicht gerölligen Wanderweg gegangen, das wechselte jetzt in kleine Pfade, die öfter auch durch Hochmoore führten. Da meine Hacken und meine Wanderschuhe ja erstmal keine besonderen Freunde wurden, war ich notgedrungen mit Turnschuhen unterwegs. Die sind natürlich alles andere als wasserdicht, also half nur mir immer wieder einzureden "Ich bin Legolas und versinke überhaupt nicht beim auftreten" ;) Naja half auch ganz gut, bis auf 2-3 Ausrutscher auf nassem Gras hatte ich nicht weiter Probleme.
Nach dem Aufstieg waren wir leider ganz schön durchgeschwitzt, nur kaum waren wir oben am Saaljoch, war natürlich die Sonne weg. Daher entschieden wir uns auf der windgeschützten Seite des Tristkogels entlang zu laufen. Wir hätten auch noch zum Gipfel hoch gehen können, aber durch die vielen Wolken hat man ja eh nichts gesehen. Weiter durch Heide und Hochmoore und manchmal auch über ein paar Felsen ging es hinauf zum Hochtorsee, der ziemlich genau auf 2000m liegt. Dort gabs Gipfelschnaps, Futterpause und nicht zu vergessen natürlich auch ein weiteres Loch in unserem Wanderpass.
Immer mit abwechselnd Sonne und Wolken verlief unsere Wanderung dann über zahlreiche Flüsse, die wir am Vortag schon als Wasserfälle am Talende gesehen hatten, die man oft mit beherzten Sprüngen von Stein zu Stein überqueren musste um keine nassen Füße zu bekommen. Manchmal liefen kleinere Bäche auch direkt unseren Wanderweg entlang - war das die Rache anderer Wanderer für unsere Aktion gestern? :P. Der Großteil der Strecke ging überwiegend leicht bergab, war aber recht unspektakulär. Erst die letzten 2km gingen dann 600m nach unten zurück zur Lindlingalm. Abends dann wieder das übliche Programm: Sauna, Abendsessen, Karten spielen, am Rechner sitzen/lesen und ab in die Heia.