Heute ging es wie die letzten Tage auch gegen 9 aus dem Bett, dann weiter zum Frühstück (9.30 Uhr) und schließlich zurück ins Zimmer (10). Irgendwie verging dann knapp eine ganze Stunde ohne weitere Aktionen.
Einer von uns muss sich dann aufgerafft haben, jedenfalls kamen wir irgendwie kurz vor 11 Uhr aus dem Hotel. Mit voller Wandermontur und hoffentlich wärmer angezogen als gestern sind wir dann die ersten 100m zum Auto gestapft. Erste Etappe geschafft.
Unser Ziel war das Ende des Tales: Lengau. Heute stand eine kleine Tour mit wenigen Höhenmetern auf dem Programm. Also los. Die erste Enttäuschung war, dass die "Talschlussbahn" keine - wie wir hofften - schrottreife Reichsbahn war, sondern so ein hässliches bahnähnliches Autobahnimitat, das ganz ohne Gleise auskam. Hässlich, mehr muss man sich dazu jedenfalls nicht merken.
Nachdem wir diesen ersten Rückschlag überwunden hatten, ging es in fröhlichem Wanderschritt bergauf. Und bergauf, weiter bergauf, dann hundert Meter auf einer Höhe, dann ein Schlenker und weiter bergauf. Uff... unser Auto war noch keine 200m Luftlinie entfernt, aber wir hatten auch bereits die ersten 200 Höhenmeter überwunden. Kurze Pause und Dani legt die erste Kleidungsschicht ab. Dann weiter - na klar - bergauf.Nach knapp 30 oder 40 Minuten erreichten wir einen größeren Bach, überwunden diesen durch eine bereitstehende Brücke und stampften schließlich 50m weiter durch eine Matsch-Kuhpfladen-Sand-Pampe. Nachdem wir das Stück überwunden hatten, sah der Weg von oben dann aber doch viel zu harmlos aus. Also kam uns die grandiose Idee, einen neben dem Weg entlangfließenden Bachlauf mitten auf den Weg umzuleiten. Grandios, und wie erfolgreich wir waren. Knappe 10 Minuten später strömte das Wasser wild den Pfad hinunter und löschte so auch die letzten Spuren unserer Schuhe im Matsch aus. Wir gegen die anderen. 1 - 0 nach Punkten. Wir führen ganz klar.
Weiter geht's. Bergauf, klar. Und wieder ein Bach. Wir sind keine 5 Minuten gekommen, aber unser Auftrag war klar. Vollständige Überschwemmung des Wanderweges.
Die Kunst des Staudammbaus haben wir bereits vor vielen Jahren in den anderen unzähligen Österreich-Wanderurlauben erlernt und so war natürlich auch diese Aufgabe ein Leichtes. Kurz darauf sprudelte das Wasser in seinem neuen FlussWanderbett den Berg hinab.
20 Minuten später hatten wir dann das erste Drittel der Tour hinter uns gelassen und zogen in die Forstalm ein. Einmal frische Kuhmilch, die dann als Buttermilch gebracht wurde, und zweimal Tee. Macht: 6 Euro.
Von hier aus waren es nur noch knapp 500m bis zum höchsten Punkt der Tour. Da uns das nicht reichte, sind wir erst einmal 60m abgestiegen, um dann, von Kühen und Pferden gesäumt, den Berg auf direktem Wege hinauf zu kraxeln. Ziel: unser eigentlicher Weg knapp 100m oberhalb der Hütte. Schnell noch ein Stacheldrahtzäunchen überwunden und der Weg lag vor uns. Puh.
Also ging es weiter, bergauf natürlich. Nach 400m, einem weiteren Loch in unserer Stempel-/Loch-/Gipfelkarte und unserem verdienten Gipfelschnaps hatten wir den höchsten Punkt auch schon passiert. Doch was sahen wir da?... eine riesige Kuh lag mitten auf dem Weg. Rundrum Feld, gut begehbar. Aber DA war der Weg. Wir wollten DA lang. Ganz klar, die Kuh musste DA weg! Tutuuuuut. Mööööp. Wow, es klappte. Die Kuh stand auf und bewegte sich mürrisch weg, DER Weg war frei.
Von nun an ging es eigentlich nur noch bergab. Es gab noch ein paar Bäche, an denen wir unsere leeren Kümmerlingflaschen jedes Mal mit Quellwasser auffüllten und direkt wieder leerten. Spektakulärer wurde es aber nicht mehr.
Nach einer wieteren Stunde stapften wir dann fröhlich um unser Auto herum und der Tag war abgehakt. Ab zu Billa und dann ins Hotel. Das Zimmer verlassen wir heute jedenfalls nur noch fürs Abendessen.