Nach 4 Tagen nochmal in Deutschland Luft schnuppern wurden dann auch schon wieder Koffer gepackt, um für 9 Wochen in die USA zu reisen. Diesmal nicht als Praktikum, wie vor 3 Jahren, sondern um die Kollegen drüben aufzuschlauen. Neben werde ich dann noch meinen üblichen Arbeiten nachgehen.
Immerhin waren die Koffer schon Samstag nachmittag gepackt und nicht erst irgendwann nachts. Um 6 Uhr hieß es dann aufstehen, Koffer schnappen und ab zum Flughafen. Silvana hat mich noch bis Tegel gebracht und O-Ton "aufgepasst, dass ich auch wirklich das Land verlasse". Naja in Wirklichkeit flossen dann doch ein paar Tränen beim Abschied. Zunächst ging es erstmal nach Düsseldorf mit gut 45 Minuten Verspätung los, was aber nicht weiter schlimm für mich war, da ich eh 2,5 Stunden Aufenthalt hatte. Blöd nur, dass ich unterwegs irgendwie schief geschlafen hatte und davon gleich Kopfschmerzen bekam, die noch bis zum Abend angehalten haben.
Der Flieger nach Newark ging dann immerhin pünktlich los. Lufthansa Business Class fliegen hat schon was :) Etliche Essensgänge, 2 Filme (Prince of Persia & Zoolander), lesen, schlafen und bisserl aufm Lappi tippen später landete ich gegen 14 Uhr lokaler Zeit in Newark. Raus aus dem Flieger und in Richtung Immigration Office. Überraschenderweise war da fast leer und man konnte sich praktisch einen beliebigen Schalter aussuchen (das letzte Mal hab ich ca 30 Minuten warten müssen). Ich mir also einen fast leeren rausgepickt und hab eigentlich schon während des Wartens meine Wahl bereut. Nebenan war eine Dame die ziemlich entspannt schien, die Mann bei mir hingegen eher grimmig. Da ich bzw. Bayer keine Zeit mehr gehabt hatte ein Visum zu beantragen und meine Tätigkeiten sowieso in der Grauzone zwischen Touri und richtigem Visum liegen, plädierte ich auf "Holidays" als Grund für meinen Aufenthalt. 9 Wochen Urlaub während ich in Deutschland angestellt bin und meine Tickets und Wohnung von Bayer gebucht waren, war wohl ihm wohl suspekt. Jedenfalls durfte ich nach etlichen Fragen, auch gerne mal doppelt, mit ins Secondary Immigration Office. Da durfte ich zwischen überwiegend indischen Familien natürlich erstmal eine Weile warten, bis ich aufgerufen wurde. Dem Officer durfte ich dann auch nochmal die gleiche Geschichte nur ausführlicher erzählen. Irgendwann zeigte er sich dann aber gnädig und machte eine Stempelorgie auf meine Unterlagen.
Dann ab zur Gepäckannahme wo meine Koffer schon ziemlich alleine kreisten und weiter zur letzten Hürde Zoll. Da hab ich nun wirklich keine Probleme vermutet, weil ich ja absolut nix einführen wollte und die entsprechende Erklärung schon ausgefüllt hatte. Aber falsch gedacht - wohl aufgrund der tausend Stempel auf meiner Karte wurde ich dann noch zu einem weiteren Kollegen geschickt, der zunächst aber noch eine Weile mit jemand anderem schnacken musste. Dann wusste er selber nicht, warum ich zu ihm geschickt wurde und stellte mir nochmal alle Fragen, die ich zuvor alle schon beantwortet hatte, plus etliche zusätzliche *seufz*. Ich glaube irgendwann hatte er einfach keinen Bock mehr und hat mich passieren lassen. Über 1,5 Stunden nach der Landung war ich also endlich im Land der unbegrenzten Bürokratie angekommen. Zeit sich ins nächste Abenteuer zu stürzen.
Nun ging es weiter mit Taxi zu meinem Appartment in Morristown. Dazu gibt es einen Stand, wo man sein Ziel angibt, eine Quittung mit der Preisinfo bekommt, in meinem Fall 59$, und dann ins nächste freie Taxi einsteigt. Ich hab dann eins erwischt mit einem Schwarzem mit starken Südstaaten Akzent. Die Kommunikation mit ihm war so schon kaum möglich und dann musste ich ihn auch noch praktisch bis zu meinem Appartment lotsen. Ein Glück hatte ich ein Wegbeschreibung mit ausgedruckt. Als wir dann angekommen waren, wollte er statt der 59$ plötzlich 70$ haben. Da ich blöderweise nur 20er hatte, hab ich ihm notgedrungen 80 gegeben und wollte 10 wiederhaben. Er bot mir dann 5 an, was mir dann allerdings auch egal war - ich wollte einfach nur ins Appartment. Immerhin bekam ich noch eine Quittung über die volle Summe, so dass ich die später von Bayer wiederbekomme.
Der Einzug ins Appartment ging dann ein Glück problemlos - den Schlüssel einer Box entnommen und ab ins designierte Appartment. Das stellte sich dann als Doppelappartment heraus, aber dazu mehr in einem separaten Beitrag. Nach einem kurzen Telefonat mit Silvana hat mich mein Kollege abgeholt und wir haben meinen Kühlschrank aufgefüllt und sind anschließend noch mit einem Projektmanager ins Applebee's zum Abendessen. Nur war mein Magen, für den e gefühlt 3 Uhr morgens war, nicht wirklich Lust auf Nahrungsaufnahme, also hab ich mir die Hälfte vom leckeren Essen einpacken lassen. Gibt ja Mikrowelle :) Gegen Mitternacht bin ich dann total ko ins Bett geplumst-24 Stunden nach dem Aufstehen.