Am Sonntag war ganz New York im Lauffieber und DAS sportliche Großereignis hier wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. So hab ich mich um 7:30 ausm Bett gequält, um mit dem Zug nach NY reinzufahren. Vorher noch ein Blick aus dem Fenster - strahlend blauer Himmel. Thermometer zeigt 2 Grad an *brrrr*, also ab in die Winterklamotten. Die halbe Strecke hatte ich auch noch ein recht lautstarke Pfadfindergruppe im Abteil,also nichts mit noch einem kurzen Nickerchen.
Ich hatte mir zuvor schon die Route angeschaut und beschlossen mir irgendwo im Central Park ein lauschiges Plätzchen zu suchen. Als erstes bin ich in Richtung Zielbereich. Die letzten 400m sind mit Fahnen aller Nationen geschmückt. Bis direkt zum Zielbereich kommt man aber so ohne weiteres nicht. Dort wurden Tribünen aufgebaut, wofür man dann natürlich auch Eintrittskarten haben muss. Die Läufer waren zu dem Zeitpunkt laut Anzeige eine gute Stunde unterwegs. Zumindest die Frauen, die Männer sind erst 30 min später gestartet. Da die Frauen letztes Jahr etwa 2:30h benötigt haben, bin ich nochmal los auf die andere Seite des Parks,wo die Strecke in den Park reinging.
Die ersten Rennrollstuhlfahrer waren bereits am Eintreffen. Und so langsam wurden auch die Zuschauer mehr. Darunter natürlich auch immer wieder Fangruppen mit Verkleidung, Plakaten oder Fahnen. Für alle übrigen haben Spnsoren Lärmelemente ala Kuhglocke, Ratschen, Fächen, sone aufblasbaren Lärmmacher, verteilt. Hab mir auch eine kleine Kuhglocke abgegriffen. In der Nähe von Meile 25 hab ichs mir dann in der Sonne bequem gemacht. Da wars auch temperaturmäßig auszuhalten - solange kein Wind wehte. Kam ein Glück aber nur selten vor. Nach einer ganzen Weile warten(es kamen aber immer wieder Rennrollstuhlfahrer vorbei) kam das erste Auto mit Zeitanzeige und kurz dahinter dann die erste Läuferin. Edna Kiplagat hat übrigens in 02:28:20 gewonnen. Etwa 10 Min und ein paar weitere Läuferinnen später kam der nächste Zeitwagen mit den Männern im Schlepptau. Hier gewann Gebre Gebrmariam in 02:08:14. Bis der erste - zumindest erkenntliche - Deutsche eintraf, musste ich noch 30 Min warten :(.
Über die nächsten 1,5h ging es dann nach und nach von einzelnen Läufern über 2-3er Gruppen bis zu einem dichten, scheinbar nicht abreißenden Strom von Läufern. Neben mir standen Schweizer, die es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hatten in allen Sprachen die Läufer anfeuern zu können - ihre Landsmänner natürlich besonders "Hopp Switz, hopp!". Gehüpft ist aber nie einer ;) Hab die erkennbaren Deutschen auch fleißig angefeuert, der ein oder andere war offensichtlich auch überrascht Deutsch zu hören und hat sich kurz umgeschaut.
Nochmal zurück zu den Nationen: Afrikanische Läufer haben natürlich gewonnen. Dennoch hat mich die Verteilung der Teilnehmeranzahl den Ländern nach etwas überrascht. Hier mal meine subjektive Top 5 (nicht jeder Läufer gibt ja seine Nation preis):
1. USA
2. Italien
3. Schweiz
4. Frankreich
5. Groß-Britanien
Japaner sind übrigens fast immer mit Kostüm (Schwan, Mini Maus, Superman) unterwegs. Wer seinen Namen oder Land aufm Trikot hat wird oft auch persönlich angefeuert. Wer Lust hat nächstes Jahr mitzulaufen: kostet nur 281$ Anmeldegebühr der Spaß ;)
Nachdem die Laufzeit schon bei über 4h lag, mein Platz in den Schatten gerückt war und mein Magen knurrte bin ich nochmal rüber zum Ziel. Aber die Läufer waren wohl alle zu kaputt fürn hart umkämpftes Finish;)
Bin dann zum Times Square mich mit etwas Mittag aufwärmen. War anschließend noch im M&M Store, wo ich unbedingt nochmal rein wollte. Hat mich letztlich aber nich so vom Hocker geworfen. Jede Menge Merchandise, aber die M&M gab es vor allem nur in unterschiedlichsten Farben aber nicht in verschiedenen exostischen Geschmäcken,wie ich erwartet hatte. Als ich rauskam, waren bei dem Resteticketladen (wo wir schon unsere Chicago Tickets geholt hatten) gerade die Tickets für die Abendveranstaltung aufgenommen wurden. Wollte mir ja unbedingt noch Mamma Mia anschauen und hab auch eine Karte für "nur" 70$ bekommen (50% off). Das bedeute natürlich, dass ich die gut 3h bis zur Vorstellung um 19 Uhr rumbekommen musste. Nagut in Manhattan ist das nun wirklich kein Problem. Hab mir erst noch alle möglichen Shops am Times Square angeschaut. Danach bin ich weiter zur Grand Central Station, die ich bisher auch noch nicht gesehen hatte. Beindruckende Halle und von außen auch ganz schick verziert, nur leider viel zu sehr eingebaut. Die letzte Stunde hab ich mir bei Applebee's den Magen vollgeschlagen *yummy* und bei nem Bierchen den Text hier getippt. Gleich gehts um die Ecke zu "Mamma Mia", aber das kommt in einen separaten Artikel.
Fotos könnt ihr in Kürze in der Gallerie betrachten, sonst platzt der Artikel ;)